Mit dem großen Herbst-Update für Battlefield 4 wurden viele Bugs ausgemerzt, das Gameplay verbessert und die Balance korrigiert. Wir gehen im Special auf die Neuerungen ein und klären, ob »Betafield« nun endlich vorbei ist.
Das Herbst-Update bringt viele Verbesserungen - ist Battlefield 4 nun endlich 100 prozentig spielbar?
Der schwedische Entwickler DICE hat es verbockt, die amerikanische Außenstelle DICE Los Angeles muss es wieder richten: Mit dem großen Herbst-Update, das am 30. September 2014 online ging, will man die vielen Bugs und Probleme von Battlefield 4 vergessen machen und endlich das Spiel liefern, das man zum Release vor knapp einem Jahr versprochen hatte.
Wir haben uns die neueste Version von Battlefield angeschaut und klären im Special, welche lang geforderten Verbesserungen endlich ins Spiel integriert wurden - und welche Auswirkungen sie haben.
» Die kompletten Patch-Notes zum Herbst-Update von Battlefield 4
Netcode-Zwang und packet loss
Lange Zeit war der Netcode das beherrschende Thema von Battlefield 4. In zu großen Zeitabständen tauschten sich Server und Spielclient miteinander aus, so dass eine ganze Menge an Fehlern allein durch den Netcode zustande kam. Unvorhersehbare Spielertode, Abschüsse hinter vermeintlich sicherer Deckung und Ableben durch nur eine Kugel, weil das Spiel den Schaden des Einzelprojektils mehrfach multipliziert hatte: Battlefield wird schon seit dem zweiten Teil gerne spöttisch »Betafield« genannt, so schlimm wie in Battlefield 4 war es aber nie.
Nun ist das Hochfrequenz-Update, das die Netzwerk-Performance um etwa 60 Prozent verbessert hatte, automatisch aktiviert und kann nicht mehr - wie zuvor noch möglich - abgeschaltet werden. Außerdem wurde die Zeit verringert, in der Kugeln auf Spieler einen Effekt auslösen können. Konkret sollten Spieler also nicht mehr vor einer Hauswand beschossen werden, dann dahinter in Deckung gehen und dort erst sterben.
Werden wir nach dem Herbst-Update erschossen, haben wir nun deutlich eher das Gefühl, einfach den Kürzeren gezogen zu haben - und nicht Opfer eines Bugs oder wegen Pech gestorben zu sein.
Tatsächlich berichten viele Spieler von einer Verbesserung der Situation, hundertprozentig gelöst sind die Probleme allerdings nicht - und werden sie wohl auch nie, denn die Frostbite-Engine hat damit bereits seit der ersten Version, also seit Battlefield: Bad Company , Probleme.
Außerdem hat sich DICE LA nicht dem Problem des »outbound packet loss« angenommen: Sollten Spieler mit schwachem Internet-Verbindung den Abzug einer Waffe betätigen, kann die Information mitunter nicht sofort gesendet werden. Statt die Information dann einfach fallen zu lassen, wartet Battlefield 4 bis zur nächsten stabilen Übertragung, und alle Daten werden wenige Millisekunden später gleichzeitig gesendet.
Der Effekt: Statt eine Salve abzufeuern, schießen Spieler mit schwachem Internet mehrere Kugeln im selben Augenblick auf ihr Ziel, der getroffene Spieler hat keine Chance sich zu wehren. Hier muss DICE LA mehr als dringend nacharbeiten und der kuriosen Bevorteilung von Spielern mit langsamem Internet einen Riegel vorschieben.
Bewegungsgefühl und visueller Rückstoß
DICE LA erklärt in den Patchnotes, dass man das Bewegungsgefühl wieder an Battlefield 3 angeglichen hat. Tatsächlich meint man damit, dass die Trägheit des Körpers reduziert wurde. Denn nach dem Drücken der Sprinten-Taste lief der Charakter nicht mit voller Geschwindigkeit los, zumindest deutet das die Animation an. Ab sofort sind Bewegungsgeschwindigkeit und Animation im Einklang, die volle Sprintanimation wird sofort nach Tastenbetätigung ausgelöst. Das Problem war allerdings ein rein kosmetisches, bereits zuvor war die Geschwindigkeit gleich bei Tastendruck bei 100 Prozent.
Ohne visuellen Rückstoß sind Kopfschüsse nun am laufenden Band möglich - die Waffen verziehen kaum noch.
Auch beim visuellen Rückstoß lagen das optische Feedback und die Realität auseinander: Um den in der Realität vorkommenden Rückstoß beim Feuern zu simulieren, wackelte vor dem Patch die Optik der Waffe deutlich sichtbar - allerdings nur die Optik selbst, unsere Kugeln flogen nicht dorthin, wohin wir dank des gefälschten visuellen Rückstoßes zielten.
Der Effekt wurde entfernt, nun geht jede Kugel auf das Ziel, das wir gerade tatsächlich anvisieren - ohne lästiges Gewackel. Nicht nur beim Bewegungsgefühl fühlt sich Battlefield 4 nun deutlich mehr wie der Vorgänger an, auch das Schießen erinnert wieder an Battlefield 3. Wobei jetzt natürlich auffällt, dass der tatsächliche Rückstoß der Waffen dermaßen gering ist, dass selbst der Multiplayer-Shooter Titanfall mehr Leistung bei der Rückstoßkontrolle erfordert.